Welche Ursachen kann eine Hörminderung haben?
Das Gehör ist ein hochkomplexes Sinnesorgan. Entsprechend vielfältig sind die Faktoren, die für eine ungestörte Wahrnehmung und das Verstehen akustischer Signale eine Rolle spielen. Für schlechtes Hören können sowohl organische oder psychische Ursachen als auch Umwelteinflüsse verantwortlich sein. Die häufigste Ursache ist die altersbedingte Abnahme der Hörfähigkeit. Aber es gibt auch andere Symptome, die das Gehör beeinflussen können.
TINNITUS – WO KOMMT NUR DAS DAUERNDE KLINGELN HER?
Fast jeder Erwachsene kennt das Phänomen: Man hört ein Pfeifen, Rauschen oder Zischen, für das es keine äußere Schallquelle gibt. Meist verklingt die Scheinwahrnehmung ebenso schnell, wie sie gekommen ist, oft schon nach wenigen Sekunden. Für manche Menschen wird das Geräusch im Ohr zum quälenden Dauergast, der Leistungsfähigkeit und Lebensfreude empfindlich beeinträchtigen kann. Aus medizinischer Sicht gilt Tinnitus nicht als Krankheit, sondern als Symptom – als Anzeichen und Äußerungsform einer ursächlichen Grunderkrankung. Oft tritt Tinnitus als Folge zu hoher Lärmeinwirkung auf. Als Ursache kommt außerdem der sogenannte Drehschwindel (Morbus Menière) in Betracht. Auch Beschwerden an der Halswirbelsäule oder am Zahn-Kiefer-Trakt können Tinnitus auslösen oder verstärken. Neben organischen Ursachen kommt überdies Stress, vor allem in Form emotionaler Probleme als Auslöser in Frage. Tinnitus ist daher immer auch ein Warnsignal, dass wir uns körperlich und seelisch übernommen haben. Nicht das Symptom Tinnitus muss vorrangig behandelt werden, sondern die Ursache.
HÖRSTURZ: ALS WÄRE PLÖTZLICH DER STECKER GEZOGEN
Wenn auf einmal alles anders klingt, dumpfer, verzerrt oder wie weiter entfernt, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Hörsturz. Von einem Moment auf den nächsten lässt das Schallempfinden entweder im rechten oder linken Ohr nach – begleitet von einem Druckgefühl. Allein in Deutschland erleiden pro Jahr rund 15.000 Menschen einen Hörsturz, der oft mit einem Tinnitus einhergeht. Die Wissenschaft ist sich bis heute uneins sowohl über die genauen Ursachen als auch über die Wirksamkeit der meisten Hörsturz-Therapien. Neben Risikofaktoren wie Übergewicht, Alkoholmissbrauch und Rauchen gelten seelische Belastungen und Stress als hauptsächliche Auslöser. Auch übermäßige Lärmbelastung kann zu einem Hörsturz führen.
KURZ, ABER SCHMERZHAFT – GEFÄHRLICHE DEZIBELS
Kurze, dafür aber extrem laute Schallimpulse (mehr als 135 Dezibel) können ein Knalltrauma auslösen. Typische Symptome sind tinnitusähnliche Ohrgeräusche und plötzlicher Hörverlust. So können dicht am Ohr explodierende Feuerwerkskörper, ein sich öffnender Airbag sowie Gewehrschüsse oder Explosionen ein Knalltrauma auslösen. Meist handelt es sich um eine Kombination aus der Überlastung der feinen Haarzellen und mechanischen Schäden im Innenohr. Als probate Akut-Therapie gelten Kortison-Infusionen, um die Regeneration der geschädigten Haarzellen zu unterstützen.
ENTZÜNDETES MITTELOHR
Eine akute Mittelohrentzündung wird meist von Bakterien, in manchen Fällen aber auch von Viren ausgelöst. Die Erkrankung tritt am häufigsten im Säuglings- und Kleinkindalter auf. Betroffene klagen über Ohrenschmerzen, Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Oft gehen die Schmerzen nach einem Riss des Trommelfells zurück, da der Eiter dann über den Gehörgang nach außen abfließen kann. Geht die Entzündung nicht innerhalb weniger Tage zurück, sollte unbedingt ein HNO-Arzt aufgesucht werden. Ansonsten droht eine dauerhafte der Entzündung, was zu ernsten Komplikationen führen kann. Möglich ist auch ein Übergreifen der Entzündung auf den angrenzenden Knochen – den so genannten Warzenfortsatz. In solchen Fällen wird häufig ein operativer Eingriff notwendig.
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Quelle: www.welttag-des-hoerens.de